Kulturwerkstatt Kaufbeuren

Geschichte der Kulturwerkstatt und der Antonie-Zauner-Stiftung

Die ursprüngliche Einweihung der „Schauburg“ wurde am 5.12.1936 mit der Aufführung des Films der „Bettelstudent“ mit Johannes Heesters und Marika Rökk gefeiert. Ein Münchener Architekt hatte den Kinosaal mit 435 Sitzplätzen geschaffen, Bauherr war der Münchener Kaufmann Ludwig Zauner. Schon 1938 erwies sich die Schauburg durch die Garnison am Fliegerhorst zu klein und wurde auf 730 Sitzplätze vergrößert, das größte Lichtspielhaus des Allgäus. Nach dem Krieg führte die Eigentümerfamilie Zauner das Haus in Eigenregie oder durch Verpachtung bis Ende des Jahres 1999 weiter. Nach Ablauf des Pachtvertrages wurde das Objekt von der Eigentümerin Antonie Zauner in ihre 1996 gegründete Stiftung eingebracht. Das Kino sollte nach dem Stifterwillen nur gemeinnützigen Zwecken unentgeltlich zur Verfügung gestellt werden.

Ein wichtiger Tag für die „Schauburg“ war der 20.Juli 2000. Die Antonie-Zauner-Stiftung überließ der Stadt Kaufbeuren das Lichtspielhaus mit Überlassungsvertrag zum Zwecke der Förderung der Jugendkultur bis zum Jahr 2010 mit Verlängerungsoption. Durch ein einmaliges, ehrenamtliches Gemeinschaftsprojekt von Kindern, Jugendlichen, Eltern und Verantwortlichen wurde das ehemalige Kino innerhalb von drei Monaten – ähnlich einer „Metamorphose“ – in ein Jugendtheater verwandelt.

Der erste Höhepunkt war der 27.10.2000 mit der Eröffnung der „Neuen Kulturwerkstatt“ und der Theateraufführung: „Die Grotte“ von Jean Anouilh. Dank des Einfallsreichtums und der Kreativität des Teams um deren Leiter Thomas Garmatsch hat sich das Theaterprojekt über die Grenzen Kaufbeurens hinaus Anerkennung und Respekt erarbeitet. Davon zeugen die gezeigten Aufführungen, von Schillers „Räuber“ über Shakespeares „Sommernachtstraum“, die Zirkusproduktion „Rodina“ bis Leberts „Crazy“, um nur einige zu nennen, bei rund einem halben Dutzend Neuinszenierungen pro Saison. Zur dauerhaften Sicherung der Jugendkulturarbeit und aufgrund des erhöhten Platzbedarfs unterstützte die Stiftung in 2006 mit dem „Projekt Erweiterung Kulturwerkstatt“ die Anmietung von 400m² Nutzfläche in einer nahen, ehemaligen Schmuckfabrik. Um die Kulturwerkstatt technisch und optisch, dem Zeitgeist gemäß, auf aktuellem Stand zu halten, wurde im April 2007 in Zusammenarbeit zwischen Stadt und Stiftung die „Agenda 2010 – zukunftsfeste Schauburg“ verabschiedet. Das Ziel war eine Generalsanierung und Modernisierung unter ökologischen Gesichtspunkten.

Im Oktober 2010 nach Abschluss der Modernisierungsarbeiten, mit Einbau einer ausfahrbaren Sitztribüne für 165 Gäste, neuen Fußböden und Türen sowie Vollwärmeschutz aus ökologischen Energiequellen, zeigte sich das Theater in neuem Glanz. Als Zeichen der gegenseitigen Wertschätzung und im Sinne der Jugendkultur wurde der Überlassungsvertrag im beiderseitigen Einvernehmen bis zum Jahr 2020 vorzeitig verlängert.

Im Jahr 2019 wurde mit den Theaterverantwortlichen und der Stadt der Plan gefasst das in die Jahre gekommene Gebäude zu sanieren, modernisieren und zu erweitern.
Nach Architektenentwürfen und Planungen wurde im Jahr 2022 durch den Stadtrat der Teilabriss und Neubau der Kulturwerkstatt beschlossen. Der Überlassungsvertrag zwischen der Stiftung und der Stadt wurde im Sinne einer langfristigen Jugendarbeit um weitere 25 Jahre bis zum Jahr 2045 verlängert.

Sanierung und Neubau der Kulturwerkstatt

In diversen Entwicklungsgesprächen im Jahr 2019 zwischen Stiftung und Kulturwerkstatt wurde die Vision entwickelt Kindern, Jugendlichen und deren Familien, Schulen aus Stadt und Umland, diversen Einrichtungen und Vereinen eine Anlaufstelle zu bieten. Als Partner sollen die Stadt Kaufbeuren und die Lebenshilfe e.V. fungieren.
Inhaltlich geht es dabei um: Projektarbeit in versch.Themenbereichen, Begleitung (Coaching) in den Bereichen Kultur, Medien, Theater, neue Medien. Schwerpunktarbeit Inklusion und Diversität.
Als Teil des neuen Konzepts wird die Lebenshilfe Ostallgäu. auf ca. 130m2 ein Inklusionscafé betreiben.

Mit den Ausschreibungsmodalitäten für Architekten und Planern wurde 2021 begonnen. Der Stadtratsbeschluss über die Sanierung und Erweiterung der Kulturwerkstatt und die Baugenehmigung mit voraussichtlichen Gesamtkosten von ca. ¬ 6 Mio. erfolgte in 2022/2023.

Die Finanzierung wird mit Fördermitteln von Bund, Land, Stadt Kaufbeuren, Antonie-Zauner-Stiftung und Lebenshilfe Ostallgäu e.V. umgesetzt.
Der offizielle Spatenstich fand am 07. März 2024 statt und die Fertigstellung ist voraussichtlich im Herbst 2025 geplant.

Das Konzept sieht Teilabriss und Neubau vor:

  • Neubau eines Inklusionscafés mit Betreiber Lebenshilfe Ostallgäu e.V.
  • Neue Räume für Theaterproben
  • Zukunftsfähige Haustechnik
  • Erhöhung der Besucherkapazität & Neubau der Tribüne
  • Erneuerung der Künstlergarderoben & Toiletten
  • Schaffung von Kreativräumen, Ausrichtung MedienLAB
  • Kreativwerkstatt für Gestalten, Malen, Bauen, Nähen
  • Flexible Räume für Denk- und Arbeitswerkstätten
  • Studiowerkstatt Ton, Video, Musik, Gesang, Sprache
  • Lagerkapazitäten von Kostümen & Stoffen

Füracker: Heimatpreis für sechs vorbildliche Heimatprojekte

Auszeichnung als Anerkennung für außerordentliches Engagement und herausragende Verdienste um unsere bayerische Heimat.

Kulturwerkstatt Kaufbeuren, Schwaben:
Als eine Mischung aus theaterpädagogischer Einrichtung und Jugendzentrum ist die Kunstwerkstatt in Kaufbeuren eine einzigartige Verbindung von Kunst und Bildung. Sie bietet jährlich für rund 200 Nachwuchsschauspielerinnen und -spieler die Möglichkeit auf einer professionell ausgestatteten Bühne zu spielen. Junge Menschen können dadurch ihre künstlerischen Fähigkeiten entdecken und entwickeln, bekommen einen Zugang zu kultureller Bildung und können ihre eigene Kreativität ausleben. Inklusion und Integration spielen dabei eine wichtige Rolle, denn die Kulturwerkstatt ist nicht nur eine Freizeitstätte, sondern auch ein Ort, der vor allem Kindern und Jugendlichen Akzeptanz entgegenbringt und ihnen eine Heimat bietet. Dieses großartige soziale Engagement und wertvolle Arbeit werden mit dem Heimatpreis ausgezeichnet.

Richtfest der Kulturwerkstatt

Aktuell schreiten die Bauarbeiten der Kulturwerkstatt stetig voran.
Am 11. September 2024 fand 188 Tage nach dem Spatenstich das Richtfest im Rohbau der Kulturwerkstatt statt.

Das Richtfest ist ein wichtiger Meilenstein im Bau und wird traditionell gefeiert, wenn der Rohbau und das Dach eines Gebäudes fertiggestellt sind.

Der Bauherr und Vertreter der Stiftung Wolfgang Kastl und der Bürgermeister Stefan Bosse begrüßten zahlreiche Gäste und Projektbeteiligte zum Richtfest auf der Baustelle.
Anschließend wurde der Richtbaum angebracht und es folgte der Segensspruch der Zimmermänner. Mit einem Richtschmaus im Rohbau fand das Fest einen gelungenen Ausklang.

Wir bedanken uns bei allen Beteiligten für die Organisation und Ihr Kommen!
Auf eine erfolgreiche Fertigstellung im Herbst 2025!

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